четверг, 22 сентября 2022 г.

 

Oktober

Der Wind nimmt Fahrt auf,
die Tage gehen müde spazieren.
Blätter tanzen im Lebenslauf,
Blumen und Menschen frieren.

Willst du noch die Rosen sehen,
geh auf eignen Wegen und Wiesen.
Schau zurück, doch bleib nicht stehen,
lass die Sonne in den Nebel rieseln.

Wie auch immer dein Sommer war,
der Herbst kann nichts dafür.
Wer tief den Winter sah,
der schliesst auch mal die Tür.


Herbstfrieden

Feuchter der Morgen,
Gelber die Felder,
die Trauben im Wogen
und farbig die Wälder.

Die Pflaumen süss und saftig,
die Birnen grün und gelb,
Wespen hängen lästig
an jedem bunten Zweig.

Welch ein Segen
hält die Natur für uns bereit.
Ernten und leben,
noch scheint der Winter weit.

(© Monika Minder)


Herbstabend

Sieh, wie der Tag sich heimlich fortgeschlichen,
Wie alles Leben in den Schatten sank.
Vergossen nun der Stunden goldner Trank,
Erloschen alle Farbe und verblichen.
Ein Duften nur blieb in den Lüften schweben
Zart wie der Traum, der unsre Nacht beglückt,
Ein Kuss von Blumen, der dem Wind gegeben. -
Sieh, wie der Wald voll milden Ernstes blickt,
Ein treuer Vater, der das müde Leben
Der letzten Blüten fest ans Herz gedrückt.

(Josefa Metz 1871-1943, deutsche Schriftstellerin; 1. Strophe)


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